Heinrich Schütz – Namenspatron der Kreismusikschule Nordsachsen
Im Jahre 1985 erhielt die damalige Kreismusikschule Torgau-Eilenburg den Namen des großen deutschen Komponisten Heinrich Schütz. Es wurde mit dieser Namensgebung Bezug auf ein musikgeschichtlich hochbedeutendes Ereignis genommen, nämlich auf die Uraufführung der ersten deutschsprachigen Oper „Daphne“ am 14. April 1627 auf Schloss Hartenfels in Torgau.
Hier nun einige Angaben zum Lebenslauf und zur Bedeutung des Komponisten, der die Musikentwicklung im 17. Jahrhundert nachhaltig beeinflusst hat: Heinrich Schütz wurde am 14.10.1585 in Köstritz geboren, jedoch siedelten die Eltern bereits im Jahre 1591 nach Weißenfels über. Wichtig für die musikalische Entwicklung des hochbegabten Knaben wurde die Aufnahme in die Kasseler Kantorei und in das dortige Collegium Mauritanium des Landgrafen Moritz des Gelehrten, der ihm im Jahre 1609 mit einem Stipendium ein Studium bei dem venezianischen Komponisten Giovanni Gabrieli ermöglichte, das er bis 1613 fortführte. 1617 erfolgte die Ernennung Schütz' zum Kurfürstlich-Sächsischen Hofkapellmeister in Dresden, ein Amt, das er bis zu seinem Tode begleitete. Unterbrochen wurde es zwecks Ausgestaltung von Feierlichkeiten durch Reisen nach Kopenhagen und an deutsche Höfe. Er starb hochbetagt am 16.11.1672 in Dresden.
Heinrich Schütz war als deutscher Komponist des Früh-Barock ein wichtiger Vermittler der musikalischen Errungenschaften Italiens. Ausgehend von der niederländisch-deutschen Chorpolyphonie gelang es ihm in Anlehnung an die Musizierpraxis der Venezianischen Schule, eine affektreiche Wortausdeutung in seinen Werken zu verwirklichen, die er durch gesteigerte Harmonik bekräftigte. Seine Bedeutung besteht in einer engen Verbindung der italienischen und nördlichen musikalischen Strömungen der damaligen Zeit. Zu seinen bekanntesten Kompositionen zählen die in Venedig gedruckten Madrigale und Psalmen Davids, ferner die Symphoniae sacrae, die Historia der freudenreichen Geburt Christi, die Historia der fröhlichen und siegreichen Auferstehung und natürlich die Oper „Daphne“, wobei die Komposition der angeblich ersten deutschen Oper leider nur durch historische Quellen belegt ist. Die Partitur ist bis heute verschollen.
Angesichts der musikhistorischen Bedeutung von Heinrich Schütz erfüllt es Lehrkräfte und Schüler der Kreismusikschule Nordsachsen mit Stolz, dass ihre Einrichtung den Namen eines so großartigen Komponisten tragen darf.